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Beim diesjährigen Schoduvel in Braunschweig am 2. März 2025 kam es zu einem umstrittenen Polizeieinsatz, der nun für Diskussionen sorgt. Die Blau-Gelbe Hilfe, eine Organisation, die sich für die Rechte von Fans und Bürgern einsetzt, kritisiert das Vorgehen der Polizei scharf und spricht von einer unverhältnismäßigen Maßnahme.
Während des Umzugs fuhren unter anderem Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) und Braunschweigs Oberbürgermeister Dr. Thorsten Kornblum (SPD) auf einem Wagen mit. An einer Stelle des Zugwegs kam es zu kritischen Äußerungen von Zuschauern, die offenbar von der Polizei als Beleidigung gewertet wurden. Daraufhin wurde eine Gruppe von etwa 25 Personen am Friedrich-Wilhelm-Platz festgesetzt.
Nach der Feststellung der Personalien wurden die Betroffenen jedoch nicht sofort freigelassen, sondern für rund eine Stunde festgehalten. Die Blau-Gelbe Hilfe sieht darin eine überzogene Reaktion der Polizei und verweist auf das demokratische Grundrecht der Meinungsfreiheit. Personen des öffentlichen Interesses, insbesondere Politiker, müssten Kritik aushalten, gerade in einem Rahmen wie dem Karneval, wo politische Satire und Kritik traditionell eine große Rolle spielen.
Zusätzlich stellt die Blau-Gelbe Hilfe einen möglichen Zusammenhang mit der umstrittenen Entscheidung von Ministerin Behrens in Frage. Diese hatte kürzlich eine Reduzierung des Gästefankontingents um 40 Prozent für das anstehende Derby zwischen Eintracht Braunschweig und Hannover 96 durchgesetzt. Die Organisation sieht die Gefahr, dass mit dem Polizeieinsatz gezielt kritische Stimmen eingeschüchtert werden sollten.
In ihrer Stellungnahme ruft die Blau-Gelbe Hilfe alle Betroffenen auf, sich per E-Mail oder persönlich am nächsten Spieltag zu melden, um den Vorfall aufzuarbeiten und gegebenenfalls rechtliche Schritte zu prüfen.
Die Diskussion über das Vorgehen der Polizei wird in den kommenden Tagen sicherlich weitergehen. Ob die Maßnahmen Konsequenzen haben oder ob sich die Polizei zu den Vorwürfen äußert, ist unwahrscheinlich.