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Das Bundesliga-Spiel zwischen dem VfL Bochum und Eintracht Frankfurt am 16. März 2025 begann mit einer deutlichen Verzögerung von 50 Minuten. Grund dafür waren blockierte Rettungstore im Gästeblock der Frankfurter Fans, was einen Verstoß gegen die Sicherheitsvorschriften des Ruhrstadions darstellte.
Kurz vor dem geplanten Anpfiff um 15:30 Uhr wurde deutlich, dass mehrere Banner der Eintracht-Anhänger die Flucht- und Rettungswege versperrten. Trotz wiederholter Aufforderungen des Stadionsprechers, die Banner zu entfernen, blieben diese zunächst hängen. Schiedsrichter Felix Zwayer entschied daraufhin um 15:35 Uhr, beide Mannschaften in die Kabinen zurückzuschicken.
Nach intensiven Verhandlungen und Appellen wurden die Banner schließlich um 16:04 Uhr entfernt. Daraufhin verließ die aktive Frankfurter Fanszene geschlossen das Stadion, offenbar als Zeichen des Protests gegen die Maßnahmen. Aus Solidarität mit den Gästefans nahm auch die Bochumer Fanszene ihre Zaunfahnen ab und stellte den organisierten Support ein. Um 16:15 Uhr kam es zudem zu einem kurzen Zwischenfall, als im Block der Frankfurter ein kleines Feuer aufflackerte, das jedoch schnell gelöscht wurde. Nach einem erneuten Aufwärmen der Teams konnte das Spiel schließlich um 16:20 Uhr beginnen.
Die Sicherheitsvorgaben des Ruhrstadions schreiben vor, dass vier Rettungstore im Gästebereich jederzeit frei zugänglich sein müssen, um im Notfall eine schnelle Evakuierung zu gewährleisten. Laut Angaben des VfL Bochum wurden die Gastvereine nach einem ähnlichen Vorfall gegen den VfB Stuttgart im Januar 2024 ausdrücklich auf diese Regelungen hingewiesen.

Bild: VfL Bochum
Von Seiten Eintracht Frankfurts äußerte sich Vorstandsmitglied Philipp Reschke und betonte, dass die Vorschriften bekannt waren, und entschuldigte sich beim VfL Bochum. Zugleich kündigte der Verein an, den Vorfall intern zu analysieren. Der VfL Bochum erklärte, dass ein Teil der Frankfurter Fans bewusst gegen die Vorgaben verstoßen habe. Als mögliche Konsequenz wird über ein generelles Verbot von Zaunfahnen nachgedacht.
Bochums Trainer Dieter Hecking zeigte Verständnis für den Wunsch der Fans, ihre Banner zu präsentieren, äußerte jedoch Unverständnis angesichts der Missachtung klar kommunizierter Regeln. Eintracht-Kapitän Robin Koch versuchte während der Verzögerung, die Fans zur Kooperation zu bewegen, blieb jedoch erfolglos.
Der Vorfall reiht sich in ähnliche Ereignisse der letzten Jahre ein. Bereits im Januar 2024 kam es beim Spiel gegen den VfB Stuttgart zu einer Verzögerung aufgrund blockierter Rettungswege. Auch ein Jahr zuvor gab es beim Aufeinandertreffen mit Borussia Mönchengladbach ähnliche Probleme. Die Frage, wie sich Fankultur und Sicherheitsanforderungen miteinander vereinbaren lassen, bleibt somit weiter bestehen.
Ob der Vorfall disziplinarische Konsequenzen durch den DFB oder die DFL nach sich zieht, ist derzeit noch unklar. In der Vergangenheit wurden Vereine bei ähnlichen Vergehen mit Geldstrafen oder Teilausschlüssen ihrer Fans belegt.