Kaiserslautern ohne aktive Fanszene in Berlin

Bild: Usual Suspects

Am Samstag sind 219 Fans des 1. FC Kaiserslautern auf ihrem Weg zum Zweitligaspiel bei Hertha BSC von der Polizei gestoppt und stundenlang festgehalten worden. Nach Angaben der Polizei Thüringen erfolgte der Einsatz in Zusammenhang mit einer Auseinandersetzung auf dem Rastplatz Eisenach an der A4, bei der vermummte Personen aus einem Reisebus heraus Fans einer anderen Mannschaft attackiert, Fahrzeuge beschädigt und Gegenstände entwendet haben sollen. Dabei soll es sich nach ersten Erkenntnissen um ein Aufeinandertreffen mit Anhängern von Alemannia Aachen gehandelt haben.

Die Polizei stoppte mehrere Reisebusse mit FCK-Fans in der Nähe des Flughafens Leipzig. Nach offiziellen Angaben wurden alle Personen, ihr Gepäck sowie die Fahrzeuge durchsucht. Dabei stellten die Beamten mutmaßlich entwendete Fanutensilien, eine Sturmhaube und Pyrotechnik sicher. Die Polizei leitete Ermittlungen unter anderem wegen Landfriedensbruchs und gemeinschaftlichen Raubs ein. Den 219 betroffenen Fans wurde die Weiterreise nach Berlin untersagt und ein Aufenthaltsverbot für die Hauptstadt ausgesprochen.

Die Rot-Weiße Hilfe Kaiserslautern, die sich für die Rechte von FCK-Fans einsetzt, bezeichnete den Polizeieinsatz als „intransparent und schikanös“. In ihrer Stellungnahme heißt es, dass den Fans mehrfach falsche Zusagen gemacht worden seien, etwa zur Dauer der Maßnahmen und der Möglichkeit einer Weiterreise. Die Organisation bemängelte zudem, dass die Fans ohne anwaltliche Unterstützung lange Zeit keine Informationen über die rechtliche Grundlage der Maßnahmen erhalten hätten. Außerdem widersprach sie Berichten über Ausschreitungen gegenüber Polizeikräften und kritisierte den Einsatz von Zwangsgriffen während der erkennungsdienstlichen Behandlung.

Die vollständige Stellungnahme der Rot-Weißen Hilfe ist auf den folgenden vier Bildern zu sehen: